Uwe-Michael Gutzschhahn u.a., Dunkel war's, der Mond schien helle

uwe-michael gutzschhahn, dunkel wars, der mond schien helle„Dunkel war’s der Mond schien helle, / schneebedeckt die grüne Flur, / als ein Wagen blitzeschnelle / langsam um die Ecke fuhr. // Drinnen saßen stehend Leute, / schweigend ins Gespräch vertieft, / als ein totgeschossner Hase / auf der Sandbank Schlittschuh lief.“

Eine stolze Reihe bekannter Autorinnen und Autoren dichtet gemeinsam an einem Scherzgedicht aus dem 19. Jahrhundert, das nicht zum ersten Mal die Phantasie und den Humor der schreibenden Zunft angeregt hat. Und auch wenn dabei vor allem viel Nonsens aufs Papier kommt, ist er doch allemal zum Lachen.

Im Mittelpunkt der einzelnen Gedichtzeilen stehen gezielte Widersprüche, die den Witz der einzelnen Strophen ausmachen, wie z.B. Dunkelheit und heller Mond, grüne Wiesen, die mit Schnee bedeckt sind, Leute die schweigend in ein Gespräch vertieft sind oder ein toter Hase der auf einer Sandbank Schlittschuh läuft.

Dabei wird in den jeweiligen Strophen ein ganzes Feuerwerk an Nonsens verfasst, umso verrückter und unmöglicher umso besser und lustiger. So fällt z.B. der Regen pulvertrocken aus dem Himmel, Wagen fahren rückwärts den Hang hinauf, ein Zug setzt sich bremsend in Fahrt, Läufer rennen talwärts auf den Gipfel, von einer regennassen Straße wirbelt der Staub empor und mit beiden Händen in den Taschen hält sich jemand die Augen zu.

Der fröhliche Nonsens spiegelt sich selbstverständlich auch in den Illustrationen nieder, wo ein Hund mit einem Menschen an der Leine spazieren geht, ein Zwerg sich als Troll im Spiegel spiegelt, ein Rollfeld für Flugzeuge auf Rollen steht, eine Fahne im Sturm schlaff nach unten hängt oder ein Mönch mit dem Seil statt einer Glocke eine Sanduhr läutet.

Da überrascht es nicht, dass ein verstorbener Kater mit Vampirzähnen vor einem Bier sitzt und eine Eule den Wahnsinn vom Sofa aus beobachtet und ein Hund fröhlich von einem ausgetrockneten Boden trinkt.

Das alte Scherzgedicht „Dunkel war's, der Mond schien helle“ ist mehr als hundert Jahre nach seinem erstmaligen Auftauchen in diesem Kinderbuch zur Höchstform aufgelaufen und versprüht mit ausgelassener Freude am Unsinn seinen meisterhaften Charme. Nicht weniger fröhlich und mit Spaß am Witz bieten die farbenfrohen und fröhlichen Illustrationen viel zu entdecken und lachen. Ein wunderschönes Bilderbuch das ein ausgelassenes gmeinsames Lesevergnügen und eine ausgezeichnete Unterhaltung für Jung und Alt bietet.

Uwe-Michael Gutzschhahn / Susan Kreller / Paul Maar u.a., Dunkel war's, der Mond schien helle. Hrgs. v. Uwe-Michael Gutzschhahn, ill. v. Jens Rassmus, ab 4 Jahren
Stuttgart: Aladin Verlag 2023, 40 Seiten, 16,95 €, ISBN 978-3-8489-0210-1

 

Weiterführende Links:
Aladin Verlag: Uwe-Michael Gutzschhahn u.a., Dunkel war's, der Mond schien helle
Wikipedia: Uwe-Michael Gutzschhahn
Wikipedia: Susan Kreller
Wikipedia: Paul Maar
Wikipedia: Jens Rassmus

 

Andreas Markt-Huter, 04-10-2023

Bibliographie

AutorIn

Uwe-Michael Gutzschhahn / Susan Kreller / Paul Maar u.a.

Buchtitel

Dunkel war's, der Mond schien helle

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2023

Verlag

Aladin Verlag

Herausgeber

Uwe-Michael Gutzschhahn

Illustration

Jens Rassmus

Seitenzahl

40

Preis in EUR

16,95

ISBN

978-3-8489-0210-1

Lesealter

Altersangabe Verlag

4

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Uwe-Michael Gutzschhahn wurde in Langenberg/Rheinland geboren, studierte Germanistik und Anglistik und lebt heute als Autor, Übersetzer, Herausgeber und Lektor in München. Für seine Übersetzungen wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Susan Kreller studierte Germanistik und Anglistik. Die deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Literaturwissenschaftlerin lebt seit 2020 in Berlin.

Paul Maar wurde in Schweinfurt geboren, studierte Malerei und Kunstgeschichte und war als Lehrer und Kunsterzieher an einem Gymnasium tätig, bevor er den Sprung wagte, sich als freier Autor und Illustrator ganz auf seine künstlerische Arbeit zu konzentrieren. Heute gilt er als einer der beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautoren.

Jens Rassmus wurde in Kiel geboren und studierte zunächst Geografie und Germanistik, später Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg und am Duncan of Jordanstone College of Art in Dundee, Schottland. Seit 2009 lebt er wieder in seiner Geburtsstadt Kiel.