Der Literaturbetrieb ist auf Krawall gebürstet und auf Events, Preise und Präsentationen ausgerichtet. In literarischen Talkshows kommen Themen mit der Halbwertszeit einer Woche zur Sprache. Und auch die Verweildauer eines Buches in der öffentlichen Wahrnehmung geht selten über eine Woche hinaus. Aber was passiert eigentlich mit Autoren und Lesern, die keine öffentliche Resonanz erfahren, außer dass sie gegendert werden?
Friedrich Hahn schreibt tapfer Jahr für Jahr seine Romane, die letztlich das eine Thema haben: Wie gestalten unauffällige Helden ihr Leben, dass es aufregend erträglich bleibt? Vor der gleichen Frage stehen die Leser, die Jahr für Jahr die Romane des Friedrich Hahn mitlesen und sich dadurch Kraft holen für ihr eigenes Leben, das sie unauffällig erträglich angelegt haben.