Jörg Steinleitner, Die Barfuß-Bande und die Reise über alle Berge
„Die Barfuß-Bande gibt es seit Anfang der Sommerferien. Und obwohl sie den perfekten Namen hat und auch schon richtige Bandenabenteuer bestanden hat, ist Corvin sich gerade nicht sicher, ob die Barfuß-Bande wirklich noch eine Bande ist. »Wenn wir schon wieder ein Mitglied verlieren, ist das echt peinlich. So was hab ich noch nie von anderen Banden gehört!«“ (S. 6)
Nach dem letzten Abenteuer der Barfuß-Bande muss Quentin am Ende seines Urlaubs die Freunde verlassen und mit seinen Eltern wieder nach Hause fahren. Als nun auch noch das jüngste Mitglied der Bande, der neunjährige Taio, abreisen soll, wird es Corvin zu viel. Er schlägt vor Taio zu entführen.
Die Barfuß-Bande mit Corvin, Ben, Kiki und Tanne beschließt nach langen Diskussionen über rechtlichen Folgen einer Entführung, dass es für die Bande keine andere Wahl gibt, als zu verhindern, dass Taio mit seinen Eltern zurück nach München fährt. Sie treffen sich in der Tenne mit Taio und erklären ihm, dass sie ihn entführen oder zumindest gegenüber seinen Eltern so tun wollen, als wäre er entführt worden.
Nachdem alle ihre Rucksäcke gepackt haben, um mit dem Fahrrad Richtung Italien abzuhauen, schreiben sie einen Entführerbrief, den sie mit Rechtschreibfehlern vollspicken, sowie eine Schatzkarte, die nach Schweden führt, um eine falsche Fährte zu legen.
Im Morgengrauen fahren die Kinder mit dem Fahrrad Richtung Süden und übernachten zunächst in einem Heustadel. In sicherer Entfernung machen sie ein Feuer und Corvin bereitet alles für das Braten ihrer Stockwürste vor. Natürlich hat er dabei auch nicht auf das Ketchup vergessen.
Als es ans Schlafen geht, wird darüber abgestimmt, ob sie am Lagerfeuer oder im Stadel übernachten sollen. Für das Feuer spricht, dass es die Wölfe fernhalten soll, die in der Gegend schon gesichtet worden sind. Die Mehrheit entscheidet sich aber dennoch, ihr Schlaflager im Heustadel aufzuschlagen.
In der Nacht hört Kiki plötzlich merkwürdige unheimliche Geräusche und so beginnt die Angst vor einem Gespenst bei den Ausreisern langsam aber sicher anzuwachsen. Als die Bande den Stadel schließlich nach der Ursache für die Geräusche absucht, macht Tanne eine erstaunliche Entdeckung. Sie findet einen Aktenkoffer voller Geld.
Als plötzlich ein Autor vor dem Stadel zu hören ist, erfasst sie die Panik und alle machen sich so rasch wie möglich aus dem Staub, um auf einer nahegelegenen Wiese an einem Autorastplatz zu übernachten. Dort werden sie am nächsten Tag von einer Detektiv-Oma geweckt, die ihnen unangenehme Fragen zu stellen beginnt.
Auch wenn die Sache mit der Entführung am Beginn zunächst ein wenig aufgesetzt wirkt, entwickelt sich die Geschichte rasch zu einem unterhaltsamen Urlaubsabenteuer, das am Schluss natürlich ein gutes Ende nimmt.
Ein schönes Kinderbuch, das durch seine fröhlichen Illustrationen den jungen Leserinnen und Leser unterhaltsames Lesevergnügen verspricht.
Jörg Steinleitner, Die Barfuß-Bande und die Reise über alle Berge. Aus d. Reihe: Die Barfuß-Bande Bd. 2, ill. v. Daniela Kohl, ab 8 Jahren
Würzburg: Arena Verlag 2022, 160 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-401-60622-4
Weiterführende Links:
Arena Verlag: Jörg Steinleitner, Die Barfuß-Bande und die Reise über alle Berge
Wikipedia: Jörg Steinleitner
Wikipedia: Daniela Kohl
Andreas Markt-Huter, 07-07-2022