Während man bei einem Roman davon ausgeht, dass er zum Augenblick seiner Vollendung mit Ort und Zeit als Quelldaten fixiert wird, zeigen sich Erzählbände oft als Bunter Text-Kessel, der an mannigfaltigen Orten aufgekocht und über Jahrzehnte eingedickt worden ist.
Rudolf Habringer nennt seine Titel gebende Erzählung „diese paar Minuten“. Dabei geht es um einen jähen Zeitanschnitt, von dem erst hinterher klar ist, dass er einen wesentlichen Einschnitt in das Leben verursacht hat. Das Thema ist schier unendlich: Wie verlaufen Schicksalslinien in der Fläche der Gesellschaft? Wer trifft wann auf wen und verursacht dabei ein Unglück? Wie lange muss pure Zeit unter Druck stehen, ehe sie sich entlädt und Helden zum Implodieren bringt?