Wo kommen die Kinder her?

Ein freundlicher, aber recht weltfremder Mann wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage: „Woher kommen denn all die Kinder in den Kinderwägen?“, hört er Folgendes: Mütter meinten, die Babys kommen von ihren Männern, Väter wiederum behaupteten, die Kinder kommen von ihren Frauen …, und als der Mann einen Jungen befragte, woher er käme, antwortete dieser: „Von zu Hause!“ Als er jedoch auf die lachende Äußerung: „Du glaubst wohl noch an den Klapperstorch“, stößt, wird er hellhörig und nimmt diese ernst. Er versucht den Klapperstorch mit Zuckerstückchen anzulocken und wird dabei von seiner dicken Nachbarin beobachtet. Beherzt beschließt sie dem Mann zu helfen und nimmt ihn mit zu sich nach Hause.

Was jetzt passiert, erfahren die Betrachter nur andeutungsweise. Die Frau von gegenüber drückt den Mann fest an sich und dieser meint danach: „Kriege ich jetzt ein Kind?“ (ebd., S. 23). Weiterhin beobachtet er naiv die Nachbarin und befürchtet, dass diese platzen würde und er dann wieder allein auf der Welt sein würde. Doch plötzlich streckt die dicke Nachbarin dem Mann ein Baby entgegen und sagt: „Das schenk ich dir.“ „Danke“, sagte der Mann. „Keine Ursache“, sagte die Frau. „Du hast es mir zuerst geschenkt.“ „Aha“, sagte der Mann. Aber unbegreiflich war ihm die Sache noch immer (ebd., S. 27).

In diesem Bilderbuch werden weder die Zeugung, noch Empfängnis und die Geburt gezeigt. Klar wird auf jeden Fall,  dass es für die Entstehung eines Kindes, Mann und Frau braucht und  dass die Frau das Kind auf die Welt bringt!

Einsatz im Unterricht

Jeder, der das Buch in den Händen hält und den weltfremden Mann mit seinem Wunsch nach einem Kind durch die Geschichte begleitet, muss schmunzeln und identifiziert sich mit dieser Fragestellung. Nichts liegt näher, als dieses Buch im Sachunterricht der vierten Klasse Volksschule als Impuls einzusetzen!

So kann man das Buch bis zu der Szene, wo er den Klapperstorch mit Zuckerstückchen anlocken will, vorlesen und im Anschluss die Kinder motivieren, die Geschichte weiterzuspinnen.

Man könnte auch Überlegungen anstellen lassen, welche Möglichkeiten jemand hat, damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, und diese auf einem Plakat zu sammeln.

Weiteres kann man die Kinder selbst recherchieren lassen und weitere Sachbilderbücher zum Thema auflegen.

Auch die Recherchearbeit über: „Woher kommt denn die Sage, dass der Klapperstorch die Kinder bringt“, ist eine Überlegung wert.

Ebenso bietet sich das Buch an, über Kinder- und Hausmärchen nachzudenken, die sich mit Kinderwünschen beschäftigen („Rapunzel“, „Vom Fischer und seiner Frau“)

Das Buch ist ein sinnvoller Impuls für ein sensibles Thema und bietet genug Anlässe, Fragen auf das „Natürlichste der Welt“ zu klären.

Links

http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/11611/woher-kommt-die-geschichte-mit-dem-klapperstorch/

http://lizenzshop.filmwerk.de/shop/detail.cfm?id=1662

Thomas Rosenlöcher: Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte. Ill. V. Maja Bohn
ab 8 Jahren
Rostock: Hinstorff Verlag GmbH, 2. Auflage 2015,
32 Seiten, 14,99€,
ISBN 978-3-356-01225-5

Text: MarTina Schwerma, 10-10-1025
Bild: Hirnstorff Verlag

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