Rezension und Tipps für den Unterricht: Peters Wutzauber

Peter, ein normalerweise durchschnittlich braver Kindergartenbub entdeckt plötzlich , dass sich die Menschen um ihn herum zu genau den Dingen und Tieren verwandeln, als die er sie beschimpft. Zuerst findet er Gefallen daran, bis er ganz alleine ist. Durch die Entschuldigung wird (fast) alles rückgängig gemacht.

Bewertung:

Das Bilderbuch ist mit klaren, deutlichen Zeichnungen illustriert, das zu vielen Redeanlässen verhilft und den Wortschatz des Betrachters fördert. Viele liebevolle, detailgetreue Kleinigkeiten zeigen die Welt eines Kindergartenkindes, auch teilweise mit dem Humor eines Kindergartenkindes.

Der Illustratorin ist es mit Bravour gelungen, den dargestellten Menschen mithilfe der Mimik Gefühle in den Gesichtsausdruck  zu zaubern, der auch für junge  Menschen sowohl gut erkennbar, als auch nachfühlbar ist. Die Szenen zeigen Bilder aus der Erlebniswelt eines Kindergartenkindes und sind für die Betrachter leicht nachzuleben.

Die Situationen sind einfach und gut erkennbar dargestellt, laden aber zu genauerer Betrachtung ein und lassen dann einen wirklich charmanten Witz in der Zeichnung erkennen. Genau aus diesem Grund macht dieses Buch ganz sicher auch Erwachsenen Spaß, die die versteckten Andeutungen vielleicht manchmal noch vor den Kindern erkennen können.

Der Text ist dem Bild untergeordnet. Wenig Text, viel Bild! Aber nur in der Menge, nicht in der Aussagekraft. Auch in der Sprache bedient sich das Autorenteam einerseits der Einfachheit und Klarheit, andererseits eines spritzigen Wortwitzes, der den Leser/ Vorleser und die Zuhörer  zum Schmunzeln bringt.

Didaktik:

Deutsch: 

Das Buch habe ich natürlich in meiner 1. Klasse ausprobiert. Sprachlich war es für alle Kinder relativ gut verständlich, zumal die Illustrationen mithalfen, den Inhalt  nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren, riechen, schmecken. Alle Sinne wurden durch die Zeichnungen angeregt, meinten die Kinder. Sie konnten auch die Gefühle der handelnden Menschen an den Augen erkennen und nachempfinden. Damit fiel die Versprachlichung des Gesehenen sehr leicht. Die verwendeten Schimpfwörter sind so originell, dass sie keine Schimpfwörter sind, obwohl von Peter so gedacht. Dies regte die Kinder an, sich gegenseitig lustige Bezeichnungen zu geben, womit die Bedeutung von Schimpfwörtern und das Beleidigende eine humorvolle Wendung bekam. Vom Lehrer war natürlich darauf zu achten, dass die Bezeichnungen auf liebevolle Art weitergegeben wurden und wirklich den Bezug zur Person hatten. Daraus entstanden sehr kreative Wortspielereien!

Die Kinder konnten auch zum Nacherzählen der Geschichte angeregt werden, denn das Buch wurde nicht in einem Stück vorgelesen, sondern täglich ein Stück, was eine Wiederholung immer wieder notwendig machte. Am lustigsten waren die pantomimischen Ratespiele, die nur dann als  gelöst galten, wenn sowohl das Adjektiv als auch das Nomen stimmten.

Besonderer Förderunterricht/ Deutsch-Zusatz:

Das Erlernen und Erweitern des Wortschatzes wird durch die einfachen Zeichnungen erleichtert. Bei Rollenspielen kommen den Kindern die kurzen Sätze entgegen und sind gut merkbar. Es können auch Aufzählspiele gemacht werden wie zum Beispiel statt Koffer packen, Personen verwandeln: Peter verwandelt  Papa in einen Kühlschrank. Peter verwandelt  Papa in einen Kühlschrank, den Freund in einen …

Bildnerische Erziehung:

Die Schüler dürfen sich selbst ein lustiges Wort ausdenken und darstellen, nicht so kreative Kinder dürfen ein Wort aus dem Buch nehmen. Anschließend könnte ein Ratespiel stattfinden. In höheren Klassen kann man auch den Bezug zur bezeichneten Person darstellen lassen.

INFORMATIONEN ZUM TITEL

TITEL:Peters Wutzauber
AUTOR: MAKI, Eva Rust
ISBN: 978-3-7152-0709-4
DETAILS: gebunden, 20.5 x 27.4 cm, 32 Seiten, 1. Auflage 2016
Lesealter ab 4
 
Text: Astrid Knapp

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