Rezension und Tipps für den Unterricht: Die Geschichte vom Löwen, der nicht schwimmen konnte

Das Bilderbuch „Die Geschichte vom Löwen der nicht schwimmen konnte“ wurde von Martin Baltscheid, als Nachfolgebuch des Buches „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“, geschrieben und erschien im Beltz Verlag. Das Buch spricht mit seiner schlichten Aufmachung jung und alt an und lässt viel Raum für die Phantasie der Kinder übrig. Die Bilder und Zeichnungen sind einfach, fast schematisch, kräftig in der Farbe, witzig und wohl gerade deshalb so ansprechend.

Der Inhalt des Buches wird ebenso humorvoll und stimmig in Reimform erzählt. Das Cover des Buches zeigt viel Wasser, zwei Fische, ein schwimmendes Krokodil und einen Löwen, der wenig königlich mit Hilfe eines Schwimmreifens am Wasser treibt und sich sichtlich unwohl fühlt. So macht schon der Umschlag neugierig, denn man will ja wissen, was es mit dem Löwen in seiner misslichen Lage auf sich hat.

Die Geschichte handelt von einem Löwen, der das Wasser nicht mag, sich nur sehr selten und zaghaft wäscht und das Schwimmen lieber den Schwänen überlässt. Der König der Tiere kommt damit auch ganz gut zurecht, bis eines Tages die Löwin, die Schöne, beim Lesen auf ihrer Insel durch Schmelzwasser in Bedrängnis gerät und zu ertrinken droht. Nun ist guter Rat teuer. Der Löwe bekommt unzählige gute Ratschläge, wie er schwimmen kann. So rät ihm der Frosch zu tauchen, die Ente zu paddeln, das Krokodil zu treiben und die Forellen gegen den Strom zu schwimmen. Ein Floh rät zu einem großen Sprung und der zunehmend gestresste Löwe kommt zu dem Schluss, dass auch ein fliegendes Tier sein Ziel erreicht und ihn nur noch ein Flugzeug, eine Brücke, Feuer und Zunder, nein, ein richtiges Wunder retten kann.

Eine Grille schafft es schlussendlich, den Löwen zum Handeln zu bewegen, indem sie ihm, dem König der Tiere, Feigheit unterstellt. Das lässt der Löwe natürlich nicht auf sich sitzen, springt kurzerhand ins Wasser, erinnert sich an die guten Ratschläge der schwimmenden Tiere und erreicht sicher schwimmend noch rechtzeitig die Insel mit seiner Löwin. Der Löwe reicht ihr die Hand und die beiden schwimmen gemeinsam an Land, wobei der Löwe staunend feststellt, dass die Löwin ganz hervorragend schwimmt. Als der Löwe sie  verwundert fragt, was der Hilferuf sollte, erklärt die Löwin schmunzelnd sich einer List bedient zu haben, um ihrem Löwen auch einmal ein Bad zu ermöglichen. Das letzte Bild im Buch zeigt ein glücklich verliebtes Löwenpaar, das einen netten Abschluss der Bildgeschichte darstellt.

Die Geschichte behandelt in einer sehr humorigen und ansprechenden Weise ein für Kinder sehr wichtiges Thema, das Erlernen des Schwimmens. Es zeigt auf, dass man dazu Mut braucht, dass es gut ist, die Tipps von Profis anzunehmen, dass es gar nicht so schwer ist und Leben rettet.

Das Buch ist also beispielweise vor einer im Rahmen des Schulunterrichtes durchgeführten Schwimmwoche gut einsetzbar. Richtig aufbereitet steigert es die Motivation zum Erlernen des Schwimmens und fördert das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit der Kinder.

Auch im Rahmen eines Eltenabends, zur Auflockerung und auch zur Verdeutlichung, wie wichtig es für die Kinder ist, schwimmen zu lernen, kann ich mir das Bilderbuch gut vorstellen.

Bei dem Bilderbuch „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schwimmen konnte“ handelt es sich um ein sehr gelungenes Buch, das viel Stoff für die konstruktive Auseinandersetzung im Vorschul- und Volksschulbereich beinhaltet. Für den Einsatz in der Grundschule bietet der Beltz Verlag nettes Material für den Download an.

Rezension von Verena Ruef

Literaturangaben:

Baltscheid Martin: Die Geschichte des Löwen, der nicht schwimmen konnte. Verlagsgruppe Beltz, Weinheim Basel, Werderstraße 10, 69469 Weinheim

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