Rezension: Der kleine Drache Kokosnuss - Expedition auf dem Nil

Das vierundzwanzigste Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss führt diesmal nach Ägypten. Oskar soll nämlich einen Aufsatz über einen Pharao verfassen, er weiß aber nicht so recht, wie und was er darüber schreiben könnte. Deshalb beschließen die drei Freunde Kokosnuss, Oskar und Matilda eine Forschungs- und Zeitreise zum Pharao persönlich zu machen - mit Hilfe des Laserphasers, der sie in die Zeit vor 4 500 Jahren bringt.

Um von der Dracheninsel nach Ägypten zu gelangen, bastelt Kokosnuss am eigenen Drachenflugmobil. Der lustige Hubschrauber besteht hauptsächlich aus einer Dracheneihälfte, in der die drei Freunde reisen können. Als sie in Ägypten ankommen, freunden sie sich mit dem Nubier Schabako an. Schabako möchte seinen Vater Kaschta befreien, der vom Pharao in den Kerker verbannt wurde. Unterwegs lernen sie auch den Ägypter Schepi kennen, der ihnen verspricht, sie zu den Pyramiden und schlussendlich zum Kerker des Pharao zu bringen. Und schon sind die fünf mitten in einem spannenden Abenteuer.

Der Autor

Der Hannoveraner Ingo Siegner arbeitete lange Zeit bei einem Veranstalter für Familienreisen. Als Kinderbetreuer erzählte er großen und kleinen Kindern seine (hanebüchenen) Geschichten. Irgendwann begann Siegner, die Geschichten aufzuschreiben und sie mit Bildern zu illustrieren.

Zum Buch

Auch dieses fantastische Abenteuerbuch der Serie „Der kleine Drache Kokosnuss“ ist mit tollen Zeichnungen versehen: Siegners Illustrationen finden sich auf jeder Doppelseite. Die Dialoge sind – wie gewohnt – witzig und unterhaltsam. Die Geschichte eignet sich zum Vorlesen ab 5 Jahren, aber auch Viertklässler in der Volksschule finden an den unterhaltsamen Geschichten gefallen. Das Buch – wie alle Bücher der Serie – eignet sich als „Erstleselektüre“ am Ende des ersten Schuljahrs bzw. am Anfang des zweiten. Die Kokosnuss-Bücher sind in größerer Druckschrift (vergleichbar mit Arial 14) geschrieben und umfassen samt zahlreichen Abbildungen 70 Seiten.  

Die „Helden“ in Siegners Geschichten bilden ein originelles Trio, es spricht Kinder an und ist wohl das Geheimnis für den Erfolg dieser Kinderbuchserie. Die Charaktere in Kurzform:

Kokosnuss: Feuerdrache, isst am liebsten Kokos, speit Feuer, liebt das Forschen und Nachhaken, fliegt zwar nur mittelmäßig gut, hat aber immer eine rettende Idee, wenn es brenzlig wird

Matilda: Stachelschwein und seine Freundin, vorsichtig – möchte aber überall mit, sehr gescheit, kann Gefahren überblicken

Oskar: Fressdrache, witzig, handelt manchmal unüberlegt, kennt keine Angst, kann zwar nicht Feuer speien, aber prima tauchen

Im Buch fließen Geschichte und Geographie Ägyptens ein, die Gegebenheiten und Fakten erfährt man so ganz nebenbei. Man fliegt über die größte Wüste, die Sahara zum großen Fluss, den Nil, treibt flussabwärts durch Schluchten, entlang von Sümpfen und Wüsten, an Ufern tummeln sich Krokodile und Schlangen, Moskitos zeigen sich lästig, schließlich gelangt man zu den Pyramiden und der Sphinx; man erfährt über den Bau der Pyramiden (die Freunde müssen sogar auf Befehl dort mithelfen) oder über das Aussehen des Pharaos Chephren und seine Lebensweise. Ingo Siegner erklärt im Anhang, dass er sich beim Schreiben von einem Ägyptologen beraten ließ.

Mein Resümee: Kaufempfehlung

Serien wie „Die Olchis“, Greg’s Tagebuch“ oder eben die Geschichten des kleinen Drachen Kokosnuss dürfen in keiner Schulbibliothek fehlen, denn sie sind unter Schulkindern „ein Renner“. Eine Frage tut sich aber schon auf: Wie viele Bände einer Serie soll ein/e SchulbibliothekarIn ankaufen? Ich denke, es müssen nicht immer alle sein …

verfasst von Siegfried Gasser, Jänner 2016

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