Fatrasie - eine neue Gedichtform für den Unterricht

Dem Autor und Übersetzer Ralph Dutli kommt das Verdienst zu, die Fatrasie neu entdeckt zu haben. Christoph W. Bauer verwendet diese neue Gedichtform in Lyrikworkshops an Schulen. Es ist der Fatrasie zu wünschen, dass sie ähnlich oft und gern von Schülerinnen und Schülern verwendet wird wie das Elfchen, zumal es sich bei der Fatrasie um gereimte Lyrik handelt.

Fatrasien sind surreale Gedichte. Die Form entstand im 13. Jahrhundert in Frankreich. Dinge werden dabei reimend zusammengebracht, die nie und nimmer zusammengehören. Fatrasien haben inhaltlich unvernünftig und unmöglich zu sein. Gerade das kommt dem Unterricht und dem Spaß am kreativen Schreiben entgegen.

Form

Die Fatrasie besteht aus elf Versen. Die ersten sechs haben fünf Silben, die letzten fünf Verse sieben Silben. Das Reimschema lautet: aabaab/babab. Die Zahl Elf symbolisiert ein Zuwenig (kein Dutzend) und ein Zuviel (mehr als zwei Handvoll).

Im Unterricht wird man wohl die Reimfolge abbilden, auf die Zählung der Silben aber verzichten, da es sich bei der originalen Fatrasie um eine sehr anspruchsvolle lyrische Form handelt.

Ein Beispiel einer Fatrasie, die sowohl Reimfolge als auch Silbenzahl abbildet ist folgendes:

Die Geistesgaben
von Küchenschaben
sind ähnlich nutzlos
wie wenn Chorknaben
aus Wien Zugaben
sängen in Davos.

Dagegen ist ein Walross
länger als sechs Buchstaben
und dies Gedicht hoffnungslos
wie ein Umsturz in Schwaben
oder ein Zwerg auf Rhodos.

Ein Informationsbaltt für den Unterricht sowie Reimlisten für Schülerinnen und Schüler finden Sie in den Links unten auf dieser Seite. Verwenden Sie auch Reimlexika im Internet oder Buchform, um die Möglichkeiten der Fatarsie auszuschöpfen.

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